Muda – Mura – Muri – 7+2 Verschwendungsarten


Was ist Muda – Mura – Muri?

Muda – Mura – Muri  werden die Verschwendungsarten im Lean Management genannt. Wie so oft stammen diese 3 japanischen Begriffe aus dem Toyota Produktionssystem (TPS) und dienen als die Bewertungskriterien für die Wertschöpfung bzw. Verschwendung in Prozessen.
Muda, Mura, Muri helfen, zum einen Verbesserungspotentiale in Prozessen zu identifizieren und sind zum anderen „Beseitigungs-Ziel“ von Kaizen-Workshops im Lean Management.
Was erfahren Sie in diesem Beitrag? Inhalte

Ziele – Warum nach Muda – Mura – Muri suchen?

  • um Verbesserungspotentiale in Prozessen aufzudecken
  • um das Prozessverständnis der Mitarbeiter zu verändern
  • um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu verbessern
  • um Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeiter zu verbessern

Wir beraten Sie bei der Optimierung Ihrer Prozesse, helfen Ihnen, Verschwendung zu eliminieren und unterstützen Sie pragmatisch bei der Bearbeitung von Qualitätsproblemen. Hier ist Ihr Kontakt zu uns.

Verschwendungsarten – eine Orientierungshilfe für Mitarbeiter

Kaizen – zu deutsch der „kontinuierliche Verbesserungsprozess“ (KVP) bedeutet, ständig nach Verbesserungen zu suchen.  Verbesserungspotentiale lassen sich leichter erkennen durch den Vergleich mit ähnlichen Prozessen im eigenen und auch in anderen Unternehmen. Letzteres setzt allerdings den externen Input voraus oder die Möglichkeit, andere Unternehmen und deren Prozesse zu besichtigen. Viele Mitarbeiter kennen jedoch nur das eigene Unternehmen und hatten bislang wenig bis keine Gelegenheit, vertieft andere Unternehmen kennenzulernen und deren aktuelle Prozesse zu beobachten.

Die Beobachtung  der unternehmenseigenen Prozesse und deren Bewertung mit Hilfe der Verschwendungsarten Muda – Mura – Muri liefert häufig Ansatzpunkte für zahlreiche Verbesserung. Dadurch wissen die Mitarbeiter, wonach sie suchen müssen, was gut bzw. optimal organisiert ist und was verändert werden sollte. Kaizen / KVP wird damit vom Engagement und Kreativität der eigenen Mitarbeiter voran getrieben.

Die Kenntnis unternehmensfremder Prozesse wird dadurch nicht überflüssig – Erfahrungen aus anderen Unternehmen sind immer wertvoll. Aber so kann KVP in vielen Bereichen ohne zusätzlichen externen Input auf einen erfolgreichen Weg gebracht werden.

Muda – Mura – Muri – die japanischen Begriffe

Muda umfasst 8 Verschwendungsarten:

  1. zu viel Transport
  2. zu hohe Bestände
  3. schlechte Ergonomie und Arbeitsbedingungen
  4. Warten
  5. Überproduktion
  6. Over-Engineering und zu hohe Komplexität
  7. Defekte, Nacharbeit und Prüfungen (!)
  8. Nicht oder falsch genutzte Fähigkeiten und Kreativität der Mitarbeiter

TIMWOOD ist überall

Eine einfache Eselsbrücke, sich die ersten 7 Muda´s oder  7 Verschwendungsarten zu merken ist TIMWOOD. Dies sind die Anfangsbuchstaben der englischsprachigen Begriffe für:

  • T  = Transport
  • = Inventory = Lager & Bestände
  • = Motion = schlechte Ergonomie
  • W = Waiting = Warten
  • O = Overproduction = Überproduktion
  • O = Overengineering = zu viele Funktionen, zu hohe Komplexität
  • D = Defects = Aussschuss und Nacharbeit

Muri = Überlastung

Die temporäre Überlastung ebenso wie die Unterlastung (!) von Mitarbeitern und Maschinen wird als Muri bezeichnet. Beispiele sind Stress, Hektik und Überlast vs. fehlende Arbeit, Bummelei und Langweile . Angestrebt wird eine gleichmäßige, nivellierte Auslastung, weil unter solchen Bedingungen die Qualität der Produkte am besten und die Produktivität der Mitarbeiter am höchsten ist. Ebenso wichtig ist, dass die Mitarbeiter und solchen Bedingungen auch langfristig gesund und zufrieden bleiben.

Mura = Unausgeglichenheit

Der Begriff Mura umfasst alle Arten von Störungen, ungeplanten Unregelmäßigkeit und ungewollten Abweichungen in den Prozessen und Abläufen. Typische Beispiele sind ungeplante Stillstände, Anlagendefekte durch Ausfälle oder Überstunden um vorherige Ausfälle aufzuholen.

negative Auswirkungen von Muda – Mura – Muri

Flow – das gleichmäßige, kontinuierliche Fließen vom Rohstoff bis zum Fertigprodukt durch die Wertschöpfungsstufen im Unternehmen – ist eine der zentralen Größe im Lean Management. Ein gestörter Flow  ist die primäre Auswirkung der Verschwendungsarten.

Bei den Mitarbeitern führen Mura und Muri zu Unzufriedenheit und erhöhtem Krankenstand und, wenn aus Sicht des Mitarbeiters keine Aussicht auf Besserung besteht, zu erhöhter Fluktuation.

Verschwendung identifzieren durch Wertstromanalyse (Value Stream Mapping)

Prozessanalyse und Wertstromanalyse sind die gängigen Lean Tools um Verschwendung in Prozessen zu identifzieren. Dabei kann der Umfang der Analyse durch die Festlegung des Betrachtungsumfangs und der Definition der Schnittstellen gut eingegrenzt werden. Hier finden Sie weiterführende  Informationen zu Wertstromanalyse …

PDCA Zyklus zur Verbesserung

Nicht überraschend ist der Lösungsansatz um die Verschwendung zu beseitigen und den Flow zu verbessern. Die Vorgehensweise erfolgt gemäß dem PDCA Zyklus – Plan, Do, Check, Act und endet (vorläufig) mit der Implementierung des neuen, verbesserten Standards.

… Und wenn alles problemlos läuft?

Sollten Sie keine Probleme oder Störungen haben, dann setzen Sie aus Sicht des Lean Managements zuviele Ressourcen im Prozess ein und / oder Ihre Lagerbestände sind zu hoch. Auch störungsfrei laufende Prozesse können Verschwendung enthalten. Diese Verbesserungspotentiale werden dann erkennbar, wenn bei solchen Prozessen der Ressourceneinsatz reduziert wird.
Dies bedeutet, dass Sie Ihre Puffer und Bestände (langsam und vorsichtig) reduzieren sollten, bis wieder Probleme auftauchen!

Beratung zu KVP und Lean Management

Sie wollen mehr Lean Management, KVP, Lean Tools und „Value-stream-mapping“ erfahren? Wir bieten Beratung, offene Schulungen und inhouse-trainings zu den genannten Themen an. Wir moderieren Ihre Lean-Workshops und unterstützen Sie in Ihrer Lean-Initiative. Wir freuen uns über Ihr Interesse und Ihre Anfrage.

Bitte fragen Sie an. Hier ist Ihr Kontakt zu uns.


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