Wertstrommethode


Die erfolgreiche Anwendung der Wertstrommethode sorgt für effiziente, wirtschaftliche Prozesse, die konsequent am Kundenbedürfnis und Kundentakt orientiert sind.

Was erfahren Sie in diesem Beitrag? – Inhalte

Auch wenn die Wertstrommethode ursprünglich aus dem betriebsinternen Fertigungsbereich stammt, findet sie längst umfangreiche Anwendung zur Optimierung administrativer Abläufe und Geschäftsprozesse über die gesamte Wertschöpfungskette von Lieferant(en) über Verarbeiter bis zum Kunden.

Vorteile der Wertstrommethode

Die konsequente Anwendung der Wertstrommethode bietet zahlreiche Vorteile wie z.B.

  • erhöhte Wertschöpfung und reduzierte Aufwände innerhalb der Prozesse
  • verbesserte wirtschaftliche Erträge
  • verkürzte Durchlauf- und Reaktionszeiten
  • transparente, beschleunigte Material- und Informationsflüsse
  • verringerte Anzahl von Fehlerquellen und Fehlerursachen
  • verringerte Bestände und z.T. erheblich reduzierte Kapitalbindung
  • verbesserte Prozesstransparenz
  • verbesserte Kundenzufriedenheit

Wie bei allen anderen Elementen des Lean Managements ist es auch bei der Wertstrommethode wichtig, sich nicht auf dem Erreichten auszuruhen, sondern auch bereits optimierte Prozesse und Abläufe im Sinne von KVP und Kaizen immer wieder auf den Prüfstand zu stellen. Der PDCA-Zyklus liefert hierzu die Grundlage.

Wertstrommethode – Vorgehensweise

Die u.a. Schrittfolge wird bei der Wertstrommethode durchlaufen:

  1. Vorbereitung u.a. mit Fokussierung bzw. Abgrenzung der Wertströme
  2. Wertstromanalyse
  3. Wertstromdesign
  4. Implementierung des optimierten Wertstroms
  5. Ergebniskontrolle & PDCA
  6. Lessons Learned

1. Fokussierung  des Wertstroms

Die Fokussierung bzw. Abgrenzung der Wertströme kann als Vorbereitungsphase verstanden werden. Hier wird das Team zusammengestellt und der zu analysierende Prozess – häufig an einem Produkt orientiert – ebenso wie die Analysegrenzen und der organisatorische Rahmen festgelegt.

2. Wertstromanalyse

Der zweite Schritt – die Wertstromanalyse – zeigt die IST-Situation des zu verbessernden Wertstrom auf.  Bei der Wertstromanalyse oder englisch „Value Stream Mapping“ (VSM) werden Abhängigkeiten, Ineffizienzen und Verbesserungspotentiale innerhalb der Prozesse aufgezeigt.

Auch wenn die Wertstromanalyse „nur“ den Ist-Zustand beschreiben soll und erst formal im Folgeschritt  – dem Wertstromdesign – Ideen zur Prozessoptimierung entwickelt werden sollen und der Entwurf des Soll-Zustands entsteht, empfehlen wir eindringlich bereits jetzt alle Verbesserungsideen zu dokumentieren.

Der Wertstrom wird mit standardisierten Wertstromsymbolen visualisiert, die relevanten Prozesskennzahlen werden erfasst und nicht-wertschöpfende Tätigkeiten und Prozessschritte identifiziert. Es werden sowohl Material- als auch Informationsflüsse über die Schnittstellen zu betrachtet. Wichtig ist es, die Mitarbeiter in den zu analysierenden Bereichen bereits im Vorfeld der Wertstromanalyse zu informieren und idealerweise bei der Analyse aktiv einzubeziehen. Dies dient dazu Verständnis und Akzeptanz zu entwickeln und ggfs. Vorbehalten oder Ängsten möglichst früh zu begegnen.

3. Wertstromdesign

Im dritten Schritt – dem Wertstromdesign – wird ein optimierter, idealer Soll-Wertstrom entwickelt. Diese Entwicklung orientiert sich u.a. an den Verschwendungsarten des Lean-Management. Wir verwenden ergänzend Elemente aus  TOC – der Theory of Constraints – sowie aus TRIZ – der Theorie des erfinderischen Problemlösens  und der Wertanalyse.

Wie bei der Wertstromanalyse wird der ausgewählte (Teil-)Prozess zunächst grob , später verfeinert konzeptionell entwickelt und ähnlich einem Flussdiagramm mit Hilfe von Pfeilen und den wertstromtypischen Symbolen graphisch dargestellt.

Im Zuge der Entwicklung des optimalen Wertstromdesigns werden in der Regel mehrere Wertstromkonzepte, Varianten oder Szenarien entstehen, die ggfs. aufeinander aufbauen.

Zur Bewertung dieser Konzepte können klassische Bewertungsverfahren dienen. Hilfreich sind vielfach rechnergestützte Prozesssimulationen der jeweiligen Prozessschritte mit ihren Kenngrößen oder  probeweise Aufbauten z.B. als Cardboard-Designs.

In dieser Phase entsteht ebenfalls ein Implementierungsplan mit Flächenbedarfs-, Kapazitäts-, Ressourcen- , Trainings- und Zeitplanung.

4. Implementierung des optimierten Wertstroms

Die Implementierung des optimierten Wertstroms erfolgt auf Grundlage des entwickelten Implementierungsplans. Wir verwenden hierzu die klassischen Werkzeuge des Projektmanagements. Dies ist der eigentliche Veränderungsschritt. Deshalb sollte sehr großes Augenmerk darauf gelegt werden, die betroffenen Mitarbeitern einzubeziehen, ihnen den Sinn und den Hintergrund der Prozessveränderung zu erläutern und die Veränderung über entsprechende Trainings und Coaching-Massnahmen zu begleiten. Ohne Akzeptanz wird es schwer fallen, die angestrebten Verbesserungen im angestrebten Zeitrahmen zu realisieren. Selbstverständlich gehört die organisatorische und technische Anpassung von Anlagen und Systemen in diesen Schritt.

5. Ergebniskontrolle & PDCA

In der Wertstromanalyse wurde eine Reihe von Prozesskennzahlen erhoben. Dieser Kennzahlensatz dient jetzt – ggfs. in angepasster bzw. erweiterter Form zur Ergebniskontrolle. Es wird immer wieder zu Abweichungen gegenüber dem Soll-Zustand des neuen Wertstroms kommen. Neben einer Ursachenanalyse werden dann die Schritt 2 bis 5 – WertstromanalyseWertstromdesign – Implementierung-  in sehr viel kleinerem Umfang im Sinne des PDCA-Zyklus erneut durchlaufen.

6. Lessons Learned

Der sechste Schritt – Lessons Learned – ist ein Projekt-Review. Was hat sich bewährt? Was sollte in Folgeprojekten anders durchgeführt werden? Die Ergebnisse sollten gesammelt, dokumentiert und den nächsten Projektplanungen Eingang finden.

Wertstrommethode Erfahrungen

Wertstromanalyse und Wertstromdesign sind Standardwerkzeuge im Lean Management für Verbesserungsprojekte. Die standardisierte Art der beiden Methoden sorgt für Akzeptanz der Vorgehensweise, die Visualisierung für Transparenz und ein schnelles, gemeinsames Prozessverständnis. Defizite im Ist- bzw. Verbesserungspotentiale zum Soll- Zustand werden offensichtlich. Auf Basis der erfassten Kennzahlen können Entscheidungen erheblich schneller und sicherer getroffen und die Wirksamkeit der Massnahmen überprüft werden.

Wertstrommethode Beratung

Wir bieten Beratung zur Wertstrommethode. Wir schaffen Transparenz in Ihren Prozessen und helfen Ihnen, Durchlaufzeiten und Bestände zu reduzieren, die Kosten zu senken und die Liefertreue zu verbessern.

Wertstrommethode Schulung

Wir vermitteln unser Wissen darüber in unseren offenen Lean-Schulungen oder als individuell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene- Inhouse-Training der Wertstrommethode.

Bitte fragen Sie an. Hier ist Ihr Kontakt zu uns.


« Back to Glossary Index