Kostenstrukturanalyse


Das Ergebnis einer Kostenstrukturanalyse ist eine transparente, nachvollziehbare Darstellung der  Kostenverteilung unterschiedlicher Kostengruppen im Unternehmen.

Was erfahren Sie in diesem Beitrag? – Inhalte

Was ist Kostenstrukturanalyse?

Die Kostenstrukturanalyse gibt Aufschluss über die Kostenverteilung der verschiedenen Kostengruppen wie z.B. Personalkosten, Materialkosten, Instandhaltungskosten, Abschreibungen, Steuern, Zinsen und andere betrieblich bedingte Aufwendungen. Sie kann produktbezogen, produktgruppenbezogen, abteilungs- oder bereichsbezogen, für das Gesamtunternehmen im Vergleich zu anderen Unternehmen oder auch standortbezogen erfolgen. Insofern geht sie über die klassische Kostenanalyse hinaus.

Ziel der Kostenstrukturanalyse

Die Kostenstrukturanalyse verfolgt mehrere Ziele:

  • Transparenz über die Kostenpositionen schaffen
  • Kostentreiber identifizieren (vgl. auch ABC-Analyse)
  • eine Sensitivitätsbetrachtung bei Veränderungen einzelner Kostenpositionen ermöglichen
  • Grundlage für Preiskalkulation schaffen
  • Basis für Preisverhandlungen mit Kunden und Lieferanten bilden

Prozessanalyse und Kostenstrukturanalyse

Die Prozessanalyse liefert die Basis für eine Kostenstrukturanalyse. Hierbei sollte die Prozessanalyse den Gesamtprozess inklusive aller Geschäftsprozesse umfassen. Bei der Erfassung der Kosten sollte darauf geachtet werden, inwieweit verursachergerecht die Kosten den jeweiligen Prozessschritten zugeordnet werden und bei welchen Positionen mit Umlagen gearbeitet wird.

Sensitivitätsanalyse auf Basis einer Kostenstrukturanalyse

Auf Grundlage der Kostenstrukturanalyse läßt sich abschätzen, wie sich durch zu erwartende Preisänderungen z.B. bei Einsatzstoffen, Rohstoffen, Energien, bei Personalkosten oder bei Umweltauflagen die Gesamtkosten verändern.

Dieses Wissen kann als Entscheidungsgrundlage dienen, andere Lieferanten auszuwählen, Produkte an andere Standorte zu verlagern oder verwendet werden bei Investitions- und Make-or-Buy-Entscheidungen.

Störursachen und Optimierungspotentiale durch Kostenstrukturanalyse identifizieren

Umgekehrt kann vielfach aus einer Veränderungen der Kosten auf mögliche Ursachen in den Prozessen und Abläufen zurückgeschlossen werden. Dies gilt auch gegenüber Wettbewerbern und Lieferanten. Informationen über Verkaufspreise und Preisveränderungen sind recht gut verfügbar. Prozessänderungen werden selten kommuniziert. Aber sind z.B. Preiserhöhungen der eigenen Produkte durch gestiegene Beschaffungskosten für Rohstoffe oder Energien stärker gestiegen als die Verkaufspreise des Wettbewerbs, könnte es sein, dass dieser kostengünstiger Bezugsquellen nutzt oder bessere Lieferkonditionen verhandelt hat.

Kostenstrukturanalyse über Produktlebensdauer

Im Bereich Automotive ist es die Regel, dass der Einkäufer des OEM davon ausgeht, dass durch kontinuierliche Prozessoptimierung beim Lieferanten eine Kostenreduktion und damit eine Senkung der Beschaffungspreise über die Produktlebensdauer erfolgt. Für den jeweiligen Lieferanten ist deshalb der Kostenvergleich über die Zeit aller Einzelpositionen ein Muss. Wichtig ist natürlich auch, zu analysieren welche Prozesskenngrößen diese Kosten bestimmen um eine Grundlage für die Prozessoptimierung zu haben.  wie sich die hinter den Kosten stehenden Größen verändert haben. Beispielsweise bedeutet eine gewachsene Mitarbeiterzahl auch mehr Personalkosten. Eine Investition in neue technische Ausstattung erhöht die Abschreibungen. Die Gesamtkosten können weiterhin ins Verhältnis zum Betriebsgewinn oder dem Umsatz (besser: Gesamtleistung) gesetzt werden.

Kostenstrukturanalyse bei Lieferanten und im Einkauf

Im Zuge von Preisverhandlungen mit Lieferanten ist die Kenntnis der Prozesse, Prozesskosten und der Kostenstrukturen unabdingbar. Dies gilt für beide Seiten: Sowohl für den Verkäufer = Lieferant als auch den Einkäufer = Kunde. Grundlage für erfolgreiche Verhandlungen ist eine entsprechende Kostenstrukturanalyse des eigenen Produkts bzw. Unternehmens als auch der des Verhandlungspartners.

Kostensenkung, Prozessoptimierung, Wertanalyse & Kostenstrukturanalyse

Eine Kostenanalyse und eine Kostenstrukturanalyse sind Methoden, die wir häufig in Wertanalyse-Projekten einsetzen. Eine genaue Kenntnis der Kostenverteilung und der Kostentreiber ist unabdingbar für Entscheidungen über Produktkonzepte in der Produktentwicklung und Prozesskonzepte im Process Engineering.

Auffällig ist immer wieder, dass – insbesondere bei ausgereiften, bewährten Produkten – die größeren Kostensenkungspotentiale sich nicht im Material- und Komponentenbereich realisieren lassen, sondern vielfach durch organisatorische Prozessoptimierung und Änderungen innerhalb der Geschäftsprozesse.

Falls Sie neugierig sind: Einige Projektbeispiele mit mehr Details finden Sie in den „Praxisberichten

Sie stehen unter Kostendruck? Sie benötigen weitergehende Prozessoptimierung und Kostensenkung?

Beratung  Kostenstrukturanalyse und Wertanalyse

Wir helfen Ihnen, Transparenz in Ihre Kostenstrukturen zu schaffen und die Kostentreiber zu identifizieren. Wir optimieren mit Ihnen gemeinsam Ihre Fertigungs- und Geschäftsprozesse und senken Ihre Prozesskosten. Wir führen Kostensenkungs- und Wertanalyse-Projekte in Ihrem Unternehmen durch, moderieren Wertanalyse -Workshops und schulen Ihre Mitarbeiter in den Werkzeugen der Wertanalyse. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.


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