TRIZ – Anwendungsbereiche
Unabhängig davon, ob Sie Produktinnovation oder Prozessinnovationen anstreben, TRIZ ist ein Muss in jedem Verbesserungsprojekt. Brainstorming, Brainwriting und viele andere gängige Kreativitätsmethoden liefern zufällige Ergebnisse. TRIZ basiert auf empirischer Beobachtung und der Auswertung technischer Problemlösungen. TRIZ beschreibt die Lösungsstrategien erfolgreicher Erfinder in nachvollziehbarer und in der Praxis sehr gut anwendbarer Form.
Anwendungsbereiche von TRIZ
- innovative Problemlösungen erzeugen
- Durchbruchsinnovationen generieren
- Innovationsstrategien festlegen
- Produktgenerationen planen
- Produkte mit Alleinstellungsmerkmalen entwickeln
- Fertigungsprozesse optimieren
- Geschäftsprozesse entwickeln
- Patente legal umgehen
Durchbruchsinnovationen mit TRIZ
Mit der TRIZ-Methode sind gezielt kontinuierliche Innovationen ebenso wie radikale Durchbruchsinnovationen erreichbar.
TRIZ läßt sich sehr gut in F&E oder Konstruktion einsetzen, z.B. wenn es darum geht, ein Produkt signifikant zu verbessern und Alleinstellungsmerkmale zu generieren. Ebenso erfolgreich ist TRIZ in der Optimierung von Fertigungsprozessen insbesondere dann, wenn es in Kombination mit Werkzeugen aus Six Sigma oder des Lean Managements verwendet wird.
Eine Patentumgehung ist eine typische Aufgabenstellung, bei der TRIZ seine volle Leistungsfähigkeit entfallten kann – immer wieder mit verblüffenden, innovativen Ergebnissen.
Die Vorteile von TRIZ
TRIZ im Produktentwicklungsprozess (PEP) oder zur Prozessoptimierung systematisiert die Vorgehensweise und steigert Effizienz und Produktivität. TRIZ ermöglicht eine schnelle und umfassende Ideen- und Lösungsgenerierung. Durch die Vorgabe von Suchrichtungen macht TRIZ passives Wissen verfügbar. Die Methodik ermöglicht den Zugang zu branchenfremden Technologien und Verfahren und führt in kürzester Zeit zielgerichtet zu einer Vielzahl von innovativen, praxisorientierten Lösungsvorschlägen.
Hintergrund von TRIZ
Angetrieben von der Fragestellung, ob das Denken und die Vorgehensweise von Erfindern Ähnlichkeiten aufweisen und sich deshalb im Sinne einer Best Practice beschreiben lassen, wurde TRIZ von Genrich Altshuller, dem Begründer der Methode, entwickelt. Dazu werteten er und seine Mitarbeiter inzwischen über 2,5 Mio. Patente und technische Publikationen aus. Auf Basis dieser Erkenntnisse entwickelten Sie TRIZ-spezifische Werkzeuge.
Wesentliche Elemente der TRIZ-Methodik sind die funktionalen Analyse-Werkzeuge, die empirisch gefundenen Evolutionsgesetze, die Widerspruchsmatrix und die 40 innovativen Lösungsprinzipien, die Stoff-Feld-Analyse mit den Lösungsstandards sowie die TRIZ-eigenen funktionale Effekte- und Lösungsdatenbanken. Mit ARIZ entwickelte Altshuller einen umfassenden Algorithmus zur Bearbeitung von erfinderischen Aufgabenstellungen.
Altshullers Kernfragen:
- Wie lassen sich Probleme allgemein charakterisieren und strukturieren?
- Gibt es allgemein gültige Vorgehensweisen zur Lösung von Problemen ?
- Wie kann Kreativität systematisch gefördert werden?
- Wie lassen sich Aufwand, Zeit, Kosten und Versagensrisiko für eine Problemlösung bzw. Erfindung signifikant reduzieren?
Altshullers Beobachtungen:
- Probleme lassen sich als Konflikt ganz bestimmter, wiederkehrender Parametersätze beschreiben.
- Ähnlich strukturierte Problemstellungen werden immer wieder mit identischen Lösungsmustern erfolgreich gelöst – unabhängig von Technologie, Branche und Anwendung.
- Die Weiterentwicklung technischer Systeme folgt bestimmten, prognostizierbaren Gesetzmäßigkeiten.
- Die menschliche Psychologie kann Erfindungen blockieren.
TRIZ Werkzeuge
Als Reaktion auf die oben aufgeführten Beobachtungen entwickelte Altshuller strukturierte Vorgehensweisen und Werkzeuge zur Projektsteuerung und Informationssammlung („Innovations-Checkliste“), zur Problemanalyse (z.B. ARIZ, Stoff-Feld-Analyse, Wiederspruchsmatrix, 9-Feld-Analyse, AFD) sowie eine Reihe von Werkzeugen zur Ideenfindung und Problemlösung (z.B. innovative Prinzipien, 76 Standard-Lösungen). Er formulierte die Entwicklungsgesetze technischer Systeme (Evolutionsgesetze) und begann den Aufbau von funktional strukturierten Effekte- und Wissensdatenbanken.
Altshuller war ein exzellenter Psychologe, der die häufig unbewussten psychologischen Barrieren („Betriebsblindheit“, „Befangenheit“) des Problemlösers erkannte. Zum Aufbrechen dieser Denkblockaden entstanden Werkzeuge wie z.B. „smart little people“ oder „Operator ZKM“.
Die Analyse-Tools in TRIZ dienen dazu, ein umfassendes Systemverständnis zu entwickeln, das jeweilige Problem eindeutig zu charakterisieren und die zugrunde liegenden Problemursachen („root-cause“) herauszuarbeiten. Als sehr leistungsfähige Werkzeuge sind hier die bewertende Funktionsanalyse sowie zur Problemanalyse die „9-Feld-Matrix“ und die Methode AFD – Anticipatory Failure Determination zu nennen.
Die Lösungs-Tools sind als stark strukturierende Denk- und Suchrichtungen aufzufassen, die in der Vergangenheit bei ähnlich strukturierten Problemstellungen bereits erfolgreich waren. Die Evolutionsgesetze werden genutzt zur Standortbestimmung des eigenen Systems, zur Prognose zukünftig möglicher Entwicklungsstufen, als Richtungsvorgabe für Lösungssuche bei Problemen sowie zum Auffinden von Substitutionstechnologien und Verdrängungslösungen.
Unterstützt wird die Ideengenerierung und Lösungssuche durch Nutzung der TRIZ-typischen Effekte- und Wissensdatenbanken. Diese sind funktional strukturiert, liefern Beispiele, Bilder und Technologien aus branchenfremden Anwendungen und stimulieren so die Ideengenerierung – frei nach dem Motto „Somebody somewhere already solved your problem“.
TRIZ Software
TRIZ-Software wie z.B. CREAX, TRISolver oder TechOptimizer enthalten in ihrer Datenbank Tausende von Effekte und Beispiele in einfach recherchierbarer Form. Mit Goldfire Intelligence von Invention Machine Corp. ist eine sematische, funktionale Patentrecherche u.a. quer über alle Patentkategorien in allen wichtigen Patentdatenbanken möglich.
Als Instrument zur Projektsteuerung wird in TRIZ die „Innovations-Checkliste“ verwendet. Sie dient zur strukturierten Sammlung der verfügbaren Informationen über die Zielsetzung einer Aufgabenstellung, über das Systemumfeld, der Randbedingungen, der Auswahl- und Bewertungskriterien, der Problemhistorie sowie zulässiger Veränderungen und erkennbarer Trends.
TRIZ und Bewertungsverfahren
Da klassisches TRIZ keine Bewertungsverfahren enthält, bietet sich der Einsatz im Methodenbund z.B. mit Bewertungsverfahren, Wertanalyse und Six Sigma bzw. Design for Six Sigma (DFSS) an.
Beratung, Schulung und weitere Informationen zu TRIZ
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