Critical Chain im Projektmanagement – E. Goldratt


Was ist die kritische Kette?

Das Konzept der Kritischen Kette (critical chain) ist der Transfer der Gedanken und Erkenntnisse der Theory of Constraints (TOC) von Eliyahu Goldratt auf das Projektmanagement .

Die Ziele im Projektmanagement sind identisch zu denen  jeder Fertigung: Einen definierten Leistungsumfang termingerecht und innerhalb des Kostenrahmens an den jeweiligen Kunden auszuliefern. Für das Projektmanagement sind die TOC-Überlegungen in Form des Konzepts  der „critical chain“ eingeflossen.

Goldratt hat die wesentlichen Elemente sehr anschaulich und unterhaltsam in seinem Roman „Critical Chain“ beschrieben.

Anwendungsfelder von TOC in der Fertigung

TOC wird mit großem Erfolg bei der Optimierung von Fertigungsprozessen  und deren Logistik eingesetzt.

In jeder Wertschöpfungskette findet sich immer ein Engpass „bottleneck“. Die Leistungsfähigkeit des gesamten Produktionssystems steigt mit der Erhöhung der Leistungsfähigkeit und Ausbringung des Engpasses.

Optimierungen an anderen,  Nicht-Engpass-Stellen erhöhen den Durchsatz nicht und sind damit – ganz im Sinne des Lean Management – Verschwendung.

Projektmanagement und „kritischer Pfad“

Workflows, die Abschätzung der Dauer des jeweiligen Prozesschritts, die Festlegung von Zeitpuffern und die Bestimmung des kritischen Pfads sind Basis-Werkzeuge des Projektmanagements. Dabei ist der kritische Pfad diejenige Schrittfolge von abhängigen Prozessschritten mit der längsten Realisierungszeit. Der kritische Pfad gibt damit die Gesamtprojektdauer vor.

Störungen, Puffer und Reservekapazitäten

Störungen sind unausweichlich, auch wenn das Bestreben ist, diese zu minimieren. Eine Fertigung schützt sich vor Prozessstörungen durch Materialpuffer vor den kritischen Maschinen und zusätzliche Reservekapazitäten. Die Materialpuffer werden dabei in Stück und noch viel wichtiger in „Reichweite“ d.h. als Zeitpuffer gemessen.

Transfer von TOC auf Projektmanagement – Critical Chain „kritische Kette“

Mögliche Störungen in Prozessschritten werden im Projektmanagement ebenfalls durch Zeitpuffer geschützt. Allerdings ist es nur eingeschränkt möglich, Reservekapazitäten an Arbeitskraft vorzuhalten, denn häufig steht nicht die erforderliche Qualifikation zur Verfügung. D.h. der hochqualifizierte Mitarbeiter wird zum Engpass.

Hier setzt TOC mit dem Konzept der Critical Chain an. Critical Chain umfasst wie bisher den kritischen Pfad ergänzt um die Betrachtung der kritischen Ressourcen. D.h. wird ein kritischer Mitarbeiter in mehreren Prozessschritten benötigt, die gemäß kritischem Pfad parallel erfolgen sollen, wird der Plan dahingehend modifiziert, dass diese Tätigkeiten sequentiell geplant werden und entsprechende Tätigkeitspuffer eingeplant werden.

Daneben laufen natürlich die üblichen Bemühungen von TOC, den Engpass-Mitarbeiter zu entlasten und zu optimieren, so dass er sich auf diejenigen Dinge und Tätigkeiten fokussieren kann, für die er unersetzlich ist.

TOC in Verbindung mit Lean Management, TRIZ und Wertanalyse

Die Gedanken und Werkzeuge von TOC läßt sich sehr gut mit Lean-Management, TRIZ und Wertanalyse kombinieren. Die Erfolge sind immer wieder frappierend.

Beratung und Informationen zu Theory of Constraints

Sie wollen mehr zu der „Theory of Constraints“ wissen? Wir bieten Beratung zur Prozessoptimierung, Kostenreduzierung und Qualitätsverbesserung. Wir vermitteln unser Wissen in inhouse-Trainings und offenen Schulungen. Wir moderieren Problemlösungs-Workshops und unterstützen Sie in Ihren Qualitäts-Aktivitäten. Wir freuen uns über Ihr Interesse und Ihre Anfrage.

Bitte fragen Sie an. Hier ist Ihr Kontakt zu uns.


« Back to Glossary Index