Six Sigma – Ziele und Vorteile


Ziel von Six Sigma ist, die Prozessstreuung zu minimieren um Kosten zu senken und Qualität und Produktivität zu steigern.
Was erfahren Sie in diesem Beitrag? – Inhalte
Six Sigma ist ein sehr strukturiertes Vorgehen. In 5 Schritten des Six-Sigma-Verbesserungsprozesses – dem sogenannten DMAIC-Cycle – wird der jeweilige Prozess analysiert und optimiert.

Die Vorteile von Six Sigma

  • Transparenz in Prozessen
  • verbesserte Qualität
  • verbesserte Prozessstabilität durch verringerte Streuung
  • Messbarkeit und Steuerbarkeit von Prozessen durch Kennzahlen
  • systematische, strukturierte und nachvollziehbare Vorgehensweise

Einführung von Six Sigma im Unternehmen

Voraussetzung für den Erfolg einer nachhaltigen Six Sigma-Qualitätsinitiative ist eine unternehmensweite Einführung und Ausbildung der Mitarbeiter – beginnend auf der Managementebene  – in der Six Sigma Methodik. Six Sigma ist ein klassischer Top-Down-Ansatz, der zunächst auf Managementebene ansetzt um den erforderlichen Rückhalt für den anschließenden Veränderungsprozess im Unternehmen zu sichern. Dazu erfolgt in der Regel eine Six-Sigma-(Übersichts-)Schulung des Managements und die Benennung von Six-Sigma-Champions.

In einem vorgelagerten Auswahlprozess werden auf Managementebene geeignete Six Sigma Projektthemen identifiziert. Die ausgewählten Themen werden managementseitig von den Six-Sigma-Champions betreut.

Vorgehensweise DMAIC in Six Sigma

Kernelement in jedem Six Sigma Projekt ist der 5-stufige DMAIC-Ansatz.

  • Define
  • Measure
  • Analyse
  • Improve
  • Check
Die Projektarbeit erfolgt in einem bereichsübergreifend zusammengesetzten Team unter Anleitung eines methodisch erfahrenen Green Belts oder Black Belts als Moderator und Projektleiter in einer zielorientierten, strukturierte Vorgehensweise gemäß dem DMAIC-Arbeitsplan.
Die Belts wählen je nach Erfordernis und Projektfortschritt das geeignete Methodenelement aus und bearbeiten das Thema gemeinsam mit dem Team. Zusätzliche methodische Unterstützung und Coaching wird über die Master Black Belts geleistet. Die Teams berichten an den Projektsponsor und auch an die Six-Sigma Champions ebenso wie die Master Black Belts. Die Gesamtverantwortung für die Six Sigma Projekte tragen managementseitig die Six-Sigma-Champions, die die Interessen der Six-Sigma-Inititative im Management vertreten.

Hintergrund

Six Sigma stellt einen strukturierten Methodenbaukasten ähnlich wie Wertanalyse (value management) oder der PDCA-Zyklus von W. Edwards Deming dar. Diese Verbesserungsansätze benutzen häufig die gleichen Methodenelemente (wie u.a. QFD, FMEA, Prozessanalyse, Bewertungsverfahren), allerdings legt  Six Sigma erheblich stärkeren Schwerpunkt auf statistischen Methoden.
Durch z.T. spektakuläre Erfolge zuerst bei Motorola ab Mitte der 80er Jahre und später bei General Electric  bekannt geworden, fokussiert Six Sigma auf die Streuung von Prozessen als Ursache für hohe (Qualitäts-) Kosten.

Gauss´sche Normalverteilung als Qualitätsmaßstab

Der Name „Six Sigma“ ist abgeleitet aus der Kenngröße Sigma (oder Standardabweichung) der Gauss-Verteilung bzw. Glockenkurven-Verteilung.
Zwei Kenngrößen beschreiben eine Gauss-Verteilung. Zum einen der Mittelwert, zum zweiten die Standardabweichung oder Sigma. Die Standardabweichung wird gemessen vom Mittelwert der Gauss-Kurve zum Wendepunkt auf dem linken bzw. rechten Kurvenast.
Eine statistische Auswertung der normierten Gauß’sche Verteilung zeigt, dass
  • 68,3 % aller Werte im Intervall zwischen -1 Sigma bis  +1 Sigma um den Mittelwert ( μ ± 1 σ )
  • 95,4 % im Intervall μ ± 2 σ 
  • 99,7 % im Intervall μ ± 3 σ
  • 99,999660% im Intervall μ ± 6 σ liegen.
Gelingt es, den Prozess zu stabilisieren, so dass der ± 6 σ – Streubereich innerhalb der Toleranzgrenzen liegt, entspricht dies einer erwarteten Fehlerhäufigkeit von 3,4 ppm (parts per million). D.h. 99,999660% gute Teile und in der Folge verschwindend geringe Qualitäts- und Fehlerkosten.

Messbare Prozesse, fähige Messsysteme und Prozessüberwachung mit SPC

Aus dem oben Dargestellten ergibt sich zwangsläufig, dass eine erfolgreiche Six Sigma Implementierung eine vollständige Prozessbeschreibung auf Basis einer sorgfältigen Prozessanalyse , messbare Produkt- bzw. Prozessmerkmale, fähige Messsysteme und eine Prozessüberwachung durch SPC erfordert.

Erfahrungen mit Six Sigma

Six Sigma ist eine in der Praxis bewährte Vorgehensweise zur Eingrenzung von Streuung und Qualitätssteigerung in Prozessen und organisatorischen Abläufen. Six Sigma wird in vielen Unternehmen bereits erfolgreich praktiziert und ist immer an Kennzahlen und messbaren Sollgrößen orientiert.

Einige Beobachtungen und Fallstricke aus der Anwendung :

  1. Eine Six Sigma Einführung erfordert Ressourcen und Zeit für Mitarbeiter-Schulungen. Die statistischen Grundlagen sind wichtig, erschließen sich allerdings selten schnell und einfach.
  2. In den Praxisanwendungen sind Ursache- Wirkungs-Beziehungen häufig nicht klar oder werden ungeprüft angenommen. Die erarbeiteten Fehlerhypothesen oder Verbesserungsansätze liefern dadurch unbefriedigende Ergebnisse.
  3. Ebenso sind vielfach qualitäts- und effizienzrelevante Parameter nicht bekannt oder werden bei Prozessanalysen und-messungen nicht mit beobachtet. Natürlich verändern sich diese Parameter unerkannt und die Messergebnisse sind nicht interpretierbar bzw. die Modelle falsch.
  4. Die Optimierung fokussiert nicht auf den Engpass. Für sich genommen ist das Six Sigma Projekt erfolgreich, hat aber keine oder sehr geringe Auswirkung auf das Gesamtergebnis des Unternehmens.
  5. In manchen Fällen wird versucht, mit statistischen Methoden unsystematische Fehlerursachen zu analysieren.

Hier hilft, gemeinsam mit dem Team, eine fundierte Prozess- und Funktionsanalyse unter Anwendung der Lean-Management-Prinzipien und Elementen der „Theory of Constraints (TOC) „ durchzuführen, die vermuteten Wirkzusammenhänge zu überprüfen und die Auswirkung auf den Gesamterfolg – das Unternehmensergebnis – zu bewerten. Wir setzen deshalb neben den oben genannten Lean-Tools und TOC-Elementen  häufig ergänzend die TRIZ-Funktionsanalyse  sowie zur Lösungssuche die innovativen Lösungsprinzipien aus TRIZ ein.

Kritik an Six Sigma

Die Erfolge von General Electric und Motorola sind schon lange Vergangenheit. Es genügt nicht, auf einen Methodenansatz zu fokussieren um dauerhaft erfolgreich zu sein und zu bleiben. Ein aus diesen Erfahrungen entstandener, neuerer Ansatz ist Lean Six Sigma oder aktuell OPEX – Operational Excellence. Dies ist die Verknüpfung zahlreicher, weiterer Methoden – u.a. auch von Six Sigma – um den

Beratung und Schulungen zu Six Sigma

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