Risikoanalyse und Vorgehensweise


Warum Risikoanalyse? – Unvorhergesehene Veränderungen, unerkannte Einflussgrößen und Abweichungen von Annahmen lassen schnell die gesteckten Ziele für ein Unternehmen unerreichbar werden. Sie sind Fokus der Risikoanalyse.
Was erfahren Sie in diesem Beitrag? – Inhalte

Einige Risiken gefährden im schlimmsten Fall das gesamte Vorhaben oder gar die finanzielle Zukunft des Unternehmens. Produkthaftung oder sicherheitskritische Themen können solche Themen sein oder auch Umwelteinflüsse, ein Verstoß gegen gesetzliche Vorgaben oder politischen Veränderungen.

Risikomanagement nach ISO 31000:2018

Die 2018 aktualisierte Norm ISO 31000:2018 legt Leitlinien fest, wie eine Organisation / ein Unternehmen mit Risiken umgehen sollte und welche Strukturen und Werkzeuge dazu dienen können. Die Norm läßt viel Gestaltungsspielraum. Zwei Faktoren sind jedoch von großer Wichtigkeit.

  • Risikomanagement ist ein Top-Down-Ansatz, der vom Top-Management aus getrieben werden muss.
  • Risikomanagement ist eine unternehmensweite Aufgabe und betrifft jeden Mitarbeiter.

Dabei sind es nicht nur technische Risiken, die ein gesundes Unternehmen gefährden können, sondern ebenso soziale, politische oder Umweltveränderungen.

Risikoanalyse und Vorgehensweise im Risikomanagement

  • Zieldefinition
  • Festlegung der Kenngrößen der Zielerreichung
  • Risikoidentifikation
  • Risikoanalyse
  • Massnahmendefinition
  • Risikoüberwachung

Zieldefinition

Die jeweiligen Ziele mit Meßgrößen werden, soweit nicht bereits erfolgt, aus der Unternehmensstrategie, und operativen Vorgaben abgeleitet. Häufig sind konkrete Gefährdungslagen, Reklamationen oder  Klagen Auslöser, so dass die Ziele einfach zu beschreiben sind.

Risikoidentifikation – Methoden zur Risikoanalyse

Risiken sind Einflussfaktoren, die die Zielerreichung gefährden. Die Identifikation der Risiken kann mit unterschiedlichen Methoden und Verfahren erfolgen. z.B.

  • FMEA
  • DRBFM
  • Szenario-Technik
  • Advocatus Diaboli
  • „Negativ-Brainstorming“
  • durch Kunden- Mitarbeiter- und Expertenbefragungen
  • SWOT – Analyse
  • STEP / PEST – Analyse

Risikoanalyse

Die Risikoanalyse dient dazu, die Auswirkungen auf die Ziele bewerten. Eine sinnvolle Betrachtung berücksichtigt zudem die Eintrittswahrscheinlichkeit, das Gewicht, das wahrscheinliche Schadensausmaß und auch die Interdependenz der Risiken bzw. der Risikofaktoren.

Die graphische Darstellung und Bewertung kann mit Hilfe der Risikomatrix / Risikographen erfolgen.

Sogenannte „Showstopper“, d.h. Risiken, die den Erfolg des gesamten Vorhabens gefährden, werden gesondert betrachtet und bewertet .

Risikoindikatoren

Risiken werden selten von jetzt auf gleich zum realen Problem. Um die Materialisierung von Risiken zu detektieren, werden Risikoindikatoren definiert. Diese dienen dazu, die beschriebenen Risiken zu verfolgen um möglichst früh das beginnende Eintreten eines Risikos zu erkennen.

Massnahmen zur Risikobegrenzung

Werden zulässige Grenzwerten der Risikoindikatoren überschritten, führt dies zur Einleitung der Begrenzungsmassnahmen.

Zur Risikobegrenzung werden stehen mehrere Möglichkeiten zur Wahl: Risikovermeidung, Risikoprävention, Risikobegrenzung und Akzeptanz des (Rest-)Risikos

  • Risikovermeidung- das Vorhaben wird aufgegeben.
  • Risikoprävention – das Vorhaben wird durchgeführt, Präventions- und Eindämmmassnahmen dienen dazu, die Wahrscheinlichkeit des Risikoeintritts und / oder die Risikofolgen auf ein erträgliches, akzeptables Mass zu reduzieren.
  • Risikobegrenzung – das Vorhaben wird durchgeführt, die Kosten und Folgen der Risiken werden breit gestreut und/ oder limitiert.
  • Akzeptanz des Restrisikos – das Vorhaben wird durchgeführt, ein trotz der Präventivmassnahmen verbleibendes Restrisiko wird akzeptiert und beobachtet. Durch finanzielle, personelle und zeitliche Rückstellungen wird versucht, den erwarteten Schaden abzupuffern. Vielfach erfolgt dies auf Basis der Ergebnisse einer Risiko-Nutzen-Analyse, z.B. wenn die Kosten der Risikoreduzierung höher sind als die erwarteten Schadenskosten.

Risikoüberwachung

Die identifizierten Risiken werden regelmäßig überwacht und aktualisiert, die Bewertungen angepasst. Bei Risikoeintritt werden die jeweiligen Massnahmen eingeleitet und deren Wirksamkeit sowie sonstige Erfahrungen dokumentiert. Ergänzend dazu werden neu auftretende oder erkannte Risiken dokumentiert und wie oben beschrieben bearbeitet.

Risikomanagement-Standards

Weil Risikomanagement inzwischen einen sehr hohen Stellenwert in den Unternehmen einnimmt, wurden in den letzten Jahren zahlreiche Risikomanagement-Standards z.T. branchenspezifisch entwickelt und vorgeschlagen. Hier finden Sie eine Übersicht.

Beratung zu Risikomanagement

Wir unterstützen Sie in der Risikoanalyse und der Bewertung Ihrer Risiken. Wir helfen Ihnen, Ihre Prozesse und Abläufe so zu optimieren, dass Ihre hypothetischen Risiken nicht zu realen Problemen werden.  Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.

Hier ist Ihr Kontakt zu uns.


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