Lean Prinzipien
Was sind die 5 Lean Prinzipien?
Die 5 Lean Prinzipien können als Schrittfolge eines kontinierlichen Verbesserungsprozesses PDCA ebenso wie als Schrittfolge einer Einführung von Lean Management im Unternehmen gesehen werden.
Was erfahren Sie in diesem Beitrag – Inhalte
5 Lean Prinzipien im Überblick
- Kunden und Kundennutzen identifizieren (Value)
- Wertstrom identifizieren
- Flow erzeugen
- Pull implementieren
- Perfektion anstreben
Alle Lean – Projekte sind Verbesserungsprojekte. Sie verändern nicht nur auf organisatorischer Ebene Unternehmensprozesse und -Abläufe, sondern sie verändern auch auf menschlicher Ebene das Denken, Handeln und die Einstellung der Mitarbeiter. Vielfach gelten die 5 Lean Prinzipien deshalb als Kern des Lean Thinking.
1. Kunden und Kundennutzen identifzieren (Value)
- Wer ist der Kunde?
- Was ist der Kundennutzen bzw. das Werteversprechen aus Kundensicht?
- Für welche Inhalte / Dienstleistungen ist der Kunde bereit zu zahlen? – Für welche nicht? – Welche Inhalte nutzt er, bezahlt sie aber nicht?
Für diese Aufgabenstellung ist QFD (Quality Function Deployment) eine geeignete Methode. Das KANO-Modell mit der Unterscheidung von Basisanforderungen, Leistungsanforderungen und „Delighters“ bietet weitere Orientierungshilfe zur Kategorisierung der Kundenwünsche.
2. Wertstrom analysieren(Value Stream)
- Wertstrom von Kundenanfrage bis Auftragserfüllung / Geldeingang dokumentieren
- Verbesserungspotentiale mit Hilfe der Verschwendungsarten identifizieren.
- Verbesserungsideen entwickeln und implementieren.
Für diese Aufgabenstellung sind Wertstromanalyse Value Stream Mapping VSM und Wertstromdesign Value Stream Design die Methoden der Wahl.
3. FLOW erzeugen
- alle Operationen räumlich und zeitlich eng aufeinander folgen lassen, dazu Wege verkürzen / eliminieren und Warte- und Liegezeiten zu eliminieren
- Bestände verkleinern / eliminieren
- Streuung und Defekte eliminieren
- Losgrößen verkleinern, idealerweise zu Losgröße 1 = one piece flow
4. Pull implementieren
- alle Prozessbeteiligten als Kunden betrachten (intern / externe Kunden)
- Bedarfsgesteuerte Dienstleistung und auftragsbezogene Fertigung implementieren vom vorgelagerten Prozessschritt
- Bedarfsgesteuerte Supply Chain über Unternehmensgrenzen implementieren
Für diese Aufgabenstellung sind Kanban und Heijunka-Boards typische Steuerungsinstrumente im Lean Management, Drum-Buffer-Rope (DBR) von TOC ist Methode der Wahl bei Engpass-Prozessen.
5. Perfektion anstreben
- den erreichten Verbesserungszustand stabilisieren als Standard
- den kontinuierlichen Verbesserungsprozess starten, d.h. die Schritte 1 – 4 wiederholen um verschwendungsfreie Prozesse mit maximalem Kundennutzen zu erreichen.
Wichtig ist, auf allen erreichten Verbesserungsebenen die Verbesserung durch entsprechende Arbeitsanweisungs und Standards abzusichern und die Mitarbeiter entsprechend zu informieren und zu schulen.
Die erreichte Verbesserung wird im Lean Management nur als vorübergehendes Optimum verstanden. Dies ist ein Kernelement im Kaizen-Verständnis. Um die nächsten Verbesserungsschritte zu gehen, bietet der Deming-Zyklus PDCA dazu Anleitung und typische Schrittfolge.
Interne Audits z.B. orientiert am Fragenkatalog des Rapid Plant Assessment RPA liefern Ansatzpunkte für zukünftige Verbesserungen.
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