Design Thinking


Design Thinking ist eine relativ neue Innovationsmethode Ansatz mit dem Ziel, durch direkte Kundenbeobachtung und schnelle Rückmeldung in zeitlich kurzen Intervallen innovative Produkte mit hohem Anwendernutzen zu entwickeln. Design Thinking nutzt dazu drei gleichwertige Grundprinzipien: Team, Raum und Prozess.

Eine Herausforderung bei Design Thinking ist, das nicht nur die Lösung unbekannt, sondern vielfach auch die Kundenwünsche und Kundenbedürfnisse nicht oder unzureichend bekannt sind. Diese erschließen sich nur durch intensive Beobachtung vor Ort und müssen aus den Handlungen und den vermuteten Bedürfnissen als Treiber dieser Handlungen abgeleitet werden.

Hintergrund von Design Thinking

Begreift man Innovation als eine am Markt erfolgreiche, technisch machbare und wirtschaftlich herstellbare Invention, so hat man alle drei Faktoren beschrieben, die Basis von Design Thinking sind.
Innovative Produkte zeichnen sich dadurch aus, dass sie
  • hohe Attraktivität aus Kundensicht,
  • technische Machbarkeit aus Herstellersicht und
  • wirtschaftliche Herstellung  vereinen.
Vor diesem Hintergrund wird klar, warum Design Thinking cross-funktional zusammengesetzte Entwicklungsteams benötigt. Wichtig ist zu betonen, dass die menschlichen Aspekte und Bedürfnisse im Vordergrund stehen.

6 Phasen des Design Thinking Prozess

Der Design Thinking Prozess bzw. Design Thinking Zyklus besteht aus 6 Phasen:

  1. Verstehen
  2. Empathie
  3. Synthese
  4. Ideenfindung
  5. Prototyping
  6. Testen

Diese Phasen werden iterativ durchlaufen und das Produkt sukzessive verbessert. Je nach Aufgabenstellung dauert ein Design Thinking Workshop ca. 1 – 3 Tage, ein gesamtes Design Thinking Projekt i.d.R. 1 – 12 Wochen.

die 6 Phasen des Design Thinking Prozess nach der Vorgehensweise der Stanford University

  1. Understand
    Im ersten Schritt geht es darum, dass das Team ein einheitliches gemeinsames Verständnis für Aufgabenstellung, Problem und Umfeld  entwickelt.
  2. Observe
    Das Team beobachtet die Zielgruppe mit allen Aktivitäten vorOrt und versucht die Bedürfnisse zu erfassen und zu verstehen. Wichtig ist der direkte Kontakt und der offene Dialog „draussen“.
  3. Point-of-view
    Die Beobachtungen  werden verdichtet zu einem gemeinsamen Standpunkt des Teams zusammengeführt. Durch „Storytelling“, Diskussionen,  Visualisierung und Abstraktion wird individuelles Wissen zu Teamwissen mit dem Ziel, einen gemeinsamen Wissenstand zu schaffen.
  4. Ideate
    Der vierte Schritt ist die Ideengenerierung. Hierfür werden die gängigen Kreativitätstechniken verwendet.   Die Ideen werden strukturiert, geclustert und eine Vorauswahl getroffen in Hinblick auf  Attraktivität, Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit ausgesucht, wobei „Attraktivität“  stärker zu gewichtet wird.
  5. Prototype
    In der fünften Phase entstehen Prototypen zu ausgewählten Ideen. Schnelligkeit ist wichtig und für viele Menschen die haptische Begreifbarkeit. Prototypen können in unterschiedlichsten Formen entstehen: Skizzen,   3D-Papiermodell , Rapid Prototyping etc.
    Es geht darum, die Idee begreifbar und erlebbar zu machen, zu verstehen und dann weiterzuentwickeln. Meist entstehen mehrere Generationen von Prototypen.
  6. Test
    Sobald die Prototypen konkrete Formen annehmen, sucht das Team den offenen Dialog mit der Anwender- und Zielgruppe. Die Reaktionen und Anregungen dienen der weiteren Verbesserungen.Es kann auch zu Wiederholungen und Vertiefungen vorhergehender Schritte kommen oder – im schlimmsten Fanll – wird der Ansatz vollständig verworfen.

IDEO-Vorgehensweise

IDEO als ein prominenter Vertreter des Design Thinking Ansatzes nutzt eine verkürzte, aber inhaltlich ähnliche Vorgehensweise
  1. Inspiration
  2. Ideation
  3. Implementation

Anforderungsmanagement und Design Thinking

Insbesondere die ersten 3 Phasen des Design Thinking Prozess (Verstehen, Empathie, Synthese) lassen sich sehr gut im Zuge der Anforderungsanalyse des Requirements Engineering verwenden.

Methodenkombination Customer Journey und Design Thinking

Die beiden Methoden „Customer Journey“ und „Design Thinking“ lassen sich ebenfalls sehr gut kombinieren, z.B. können die Elemente des Design Thinking bereits beim Customer Journey Mapping  verwendet werden. Ebenso kann auf Basis einer  Customer Journey Map ein Design Thinking Workshops an Stellen mit Verbesserungsbedarf gezielt ansetzen.

Vorteile und Stärken von Design Thinking

Design Thinking lehnt sich an den Gestaltungsprozess von Designern an. Diese nutzen schon immer  visuelle und haptische Eindrücke z.b. in Form von Zeichnungen, Skizzen, Funktions- und Designstudien.  dies stimuliert die Kreativität der Teammitglieder sehr.
Eine weitere Stärke von Design-Thinking ist auch, dass es Produktideen erzeugt, die Bedürfnisse befriedigen, die dem Nutzer (noch)  nicht bewusst sind oder die er bisher nicht geäußert hat.

Beratung und  Design Thinking Workshop

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